Kids - Film Review

 

Originaltitel: Kids
international: "
deutsch: "
Genre: Coming of Age, Drama
VÖ: 1995
Länge: 1 Std. 31 Min.
Regie: Larry Clark
Produktion: Cary Woods
Stars: Leo Fitzpatrick, Justin Pierce, Chloë Sevigny
Originalsprache: Englisch
IMDb: Kids (1995) - IMDb



Ein düsteres Drama über Jugendkultur und Sexualität, das besonders durch seine Authentizität überzeugt, aber erzählerisch flach bleibt.

Der 16-jährige Telly rühmt sich damit, junge Mädchen zu entjungfern und hat bereits ein Auge auf sein nächstes Ziel geworfen. Währenddessen erfährt Jenny, dass sie mit HIV infiziert ist, und macht sich daraufhin auf die Suche nach Telly - dem einzigen Jungen, mit dem sie jemals geschlafen hat... 

Kids ist ein tragisches Drama, das einen trostlosen Ausblick vermittelt und als ein warnendes Beispiel dient. Durch die Augen eines jungen Delinquenten erleben wir die raue Jugendkultur im New York der 1990er-Jahre, geprägt von Skateboardfahren, Drogen, Partys, Gewalt und Sex - ein Lebensstil, der die Protagonisten immer näher an den Abgrund führt. Thematisch geht es insbesondere um das Aufwachsen innerhalb eines sozialen Brennpunktes und Jugendsexualität in Hinsicht auf die damals prävalente AIDS-Problematik. Während der Film bei seinem Erscheinen wegen der sexuellen Darstellungen Minderjähriger umstritten war, gilt er heutzutage als Kultklassiker. Eine Besonderheit des Filmes ist die Besetzung durch Laienschauspieler, die vom Regisseur teilweise auf der Straße angesprochen wurden, um am Film mitzuwirken.

✅Highlights

  • authentische Darstellung der Jugendkultur
  • raue, desillusionierte Atmosphäre
  • wirkungsvolles Ende
Der Einsatz von Laienschauspielern trägt dazu bei, dass der Film ein Gefühl von Echtheit vermittelt. Das fällt besonders bei den Dialogen auf, die mit ihrer Nonchalance und Vulgarität sehr authentisch wirken. Gleichzeitig machen die Darsteller auch schauspielerisch einen guten Job. Eine große Stärke des Films ist seine dichte Atmosphäre von urbaner Rauheit und Desillusion, die in einem wirkungsvollen Ende einen fatalen Höhepunkt findet.

❌Schwächen

  • dünner Plot
  • Darstellung von Sexualität wirkt überzogen
  • wenig Charaktertiefe
Die Handlung von Kids ist minimalistisch. Die meisten Ereignisse scheinen eher dazu zu dienen, ein Bild vom dargestellten Milieu zu zeichnen, anstatt den Plot voranzutreiben. Dementsprechend bleiben auch die Charaktere eher eindimensional. Das Thema Sexualität nimmt einen großen Teil ein und ist teilweise überzeichnet. Besonders die Akzeptanz von Übergriffigkeit wirkt manchmal unglaubwürdig, ebenso wie der Hyperfokus auf das Thema Sex. Durch letzteren wirkt der Film ein bisschen wie ein pädagogischer Abschreckungsfilm mit einer recht plumpen moralischen Aussage.

Fazit: 6/10 

Ein düsteres Drama über Jugendkultur und Sexualität, das durch seine Authentizität überzeugt, aber erzählerisch flach bleibt.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kleine Wunder um Mitternacht [Keigo Higashino] - Buch Review

Kill La Kill (Staffel 1) - Anime Review

Zeremonie des Lebens [Sayaka Murata] - Buch Review