Die Taschendiebin - Film Review
Originaltitel: 아가씨
international: The Handmaiden
deutsch: Die Taschendiebin
Genre: Thriller, Romanze, Erotik, Drama
VÖ: 2016
Länge: 2 Std. 25 Min.
Regie: Park Chan-wook
Produktion: Park Chan-wook, Syd Lim
Stars: Kim Min-hee, Ha Jung-woo, Cho Jin-woong
Originalsprache: Koreanisch, Japanisch
IMDb: The Handmaiden (2016) - IMDb
Ein bildgewaltiger und erotischer Film mit feministischer Aussage, in dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Klappentext
Eine Frau wird als Dienerin einer japanischen Erbin eingestellt. Insgeheim ist sie jedoch Teil einer Verschwörung und soll sie hintergehen. (Quelle: imdb.com)
Review
Die Taschendiebin erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die gemeinsam mit einem Heiratsschwindler plant, eine japanische Erbin um ihr Vermögen zu betrügen. Dazu schleust sie sich als Dienstmädchen in deren Anwesen ein. Anders als die Romanvorlage spielt der Film in Korea am Anfang des 20. Jahrhunderts, zur Zeit der japanischen Besatzung. Der Film verbindet Elemente aus Thriller, Romanze und Erotik zu einem bildgewaltigen und wendungsreichen Drama, das Geschehnisse über drei Akte hinweg immer wieder in ein neues Licht rückt. Thematisch behandelt der Film insbesondere die weibliche Unterdrückung durch patriarchalische Strukturen, lesbische Liebe und Sexualität, sowie die japanische Kolonialherrschaft über Korea.
✅Highlights
- unerwartete Wendungen
- bildgewaltig
- geschmackvolle Erotik
Besonders gut hat mir die visuelle Gestaltung des Filmes gefallen, der seine Handlung in farbprächtigen Bildern und Komposition ästhetisch in Szene setzt. Dazu gehören auch insbesondere die Sexszenen, die durch ihre künstlerische Darstellung trotz ihrer Länge und Deutlichkeit stets geschmackvoll bleiben. Außerdem insgesamt sehr gelungen waren die Wendungen in der Handlung, die die Erwartungen des Zuschauers regelmäßig brechen und vergangene Ereignisse in einem neuen Licht darstellen. Die Schauspieler haben insgesamt einen guten Job gemacht, insbesondere die zwei Hauptdarstellerinnen, denen es sehr gut gelingt, ihre Gefühle in ihrer subtilen Mimik zum Ausdruck zu bringen.
❌Schwächen
- kommt nur langsam in Fahrt
- Erklärungen bevormunden den Zuschauer
- endlose Sexszenen
- schwaches Ende
Während des ersten Aktes des Films kommt die Handlung nur langsam in Fahrt und man muss sich einige Zeit gedulden, bis es wirklich interessant wird. Wenn dann endlich die Wendungen der Geschichte eingeführt werden, entsteht durch die vielen Wiederholungen von Szenen manchmal das Gefühl, dass der Film zu viel erklärt, anstatt es dem Zuschauer zu überlassen, sich die Zusammenhänge selbst zu erschließen. Die meisten Darsteller waren zwar gut, aber der Antagonist hat mich nicht überzeugt, weil er karikaturhaft und verkleidet wirkte. Die erotischen Szenen sind zwar visuell ansprechend, aber oft minutenlang und ziehen sich so in die Länge. Außerdem weniger gelungen fand ich das Ende, das ein bisschen kitschig wirkt und zum Rest des Filmes unpassende Brutalität beinhaltet.
Fazit: 8/10 ⭐
Ein bildgewaltiger und erotischer Film mit feministischer Aussage, in dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
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