Akira - Film Review

Originaltitel: アキラ
international:
Akira
deutsch: "
Genre: Sci-Fi, Thriller
VÖ: 1988
Länge: 124 Min.
Regie: Katsuhiro Otomo
Produktion: Ryohei Suzuki, Shunzo Kato
Stars: Mitsuo Iwata, Nozomu Sasaki, Mami Koyama
Originalsprache: Japanisch
IMDb: Akira (1988) - IMDb

 


Ein Meilenstein des Animationsfilms, der durch seine Ästhetik überzeugt, jedoch eine Menge Fragezeichen hinterlässt. 

Klappentext

Ein geheimes militärisches Projekt gefährdet Neo-Tokyo, als sich dadurch das Mitglied einer Motorradgang in einen randalierenden Psychopathen verwandelt, den nur zwei Teenager zusammen mit einer Gruppe von Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten aufhalten können. (Quelle: imdb.com)

Review

Der auf dem gleichnamigen Manga basierende Anime-Kultklassiker hat seit seinem Erscheinen in 1988 einen Stammplatz auf sämtlichen Bestenlisten gebucht und gilt als Meilenstein der japanischen Animationsfilme. Akira hatte nicht nur einen großen Einfluss auf das Cyberpunk-Genre, sondern förderte auch erheblich die Popularität von Anime im Westen und die Akzeptanz von Animationsfilmen als ein Medium für Erwachsene. Bis heute macht sich sein Einfluss auf die weltweite Popkultur und andere kreative Werke bemerkbar. Der Film spielt in einem rauen und urbanen Cyberpunksetting, in der Stadt Neo-Tokyo. Durch ein Militärprojekt werden in einem Mitglied einer Motorradgang übersinnliche Kräfte geweckt, die ihn dazu verleiten, seine zurückgehaltene Frustration an der Menschheit auszulassen. Der Film behandelt unter anderem Themen wie den Konflikt zwischen einem korrupten Regime und einer Revolutionsbewegung, Freundschaft und dem Verlust von Menschlichkeit.  

✅Highlights

  • cooler Retro-Future-Charm
  • unterhaltsam und actionreich
  • tiefgreifende Themen mit viel Spielraum für Interpretation
  • großer popkultureller Einfluss
  • Meilenstein der Animationstechnik
Der Reiz von Akira wird besonders klar, wenn man den Film in seinem zeitlichen Kontext betrachtet. Damals, als Animationsfilme noch größtenteils als unseriöser Kinderkram belächelt wurden, hatte die Wirkung eines animierten, düsteren Cyberpunk-Psychothrillers einen weitaus größeren Neuheitswert als heutzutage. Auch in puncto Technik war Akira seinen Zeitgenossen um Längen voraus und setzte mit seinen handgezeichneten und detaillierten Bildern eine neue Messlatte. Allein wegen seines großen Einflusses auf die Popkultur, insbesondere auf das Medium Anime und dessen internationale Popularität, ist der Film sehenswert. Abgesehen davon hat Akira auch aus heutiger Sicht durchaus eigenständige Qualitäten. Besonders der retrofuturistische Charme hat mir gut gefallen. Der Film vermittelt besonders durch die spektakulären Actionsequenzen auf Motorrädern, die detaillierte Gestaltung des dystopischen Neo-Tokyo und den kompromisslosen Gewaltdarstellungen ein Gesamtgefühl von düsterer Coolness, gemischt mit einer Prise der typischen Seltsamkeit, die japanische Werke oftmals auszeichnet. Davon abgesehen gelingt es dem Film tiefgreifende Konzepte anzureißen und diese in einem unterhaltsamen Action-Rahmen zu verpacken. 

❌Schwächen

  • teilweise blasse oder klischeehafte Charaktere
  • Vagheit in der Aussage
  • schwacher und schwer nachvollziehbarer Plot
Weniger gut gefallen hat mir die Gestaltung der Charaktere. Diese haben nicht genug Tiefe und Besonderheiten, um erinnerungswürdig zu sein oder den Zuschauer zu veranlassen, mit ihnen mitzufiebern. Ihre Motivationen wirken oftmals dürftig und verfallen in Klischees. Insbesondere der Hauptcharakter hat mich kalt gelassen, ebenso wie dessen kleine Romanze. Auch die Motivation des Antagonisten erschien mir nicht hundertprozentig nachvollziehbar. Insgesamt öffnet der Film zwar viele tiefgreifende Fragen, geht aber nur oberflächlich auf diese ein und lässt sie unbeantwortet im Raum stehen. Auch wenn ich eine gewisse Vagheit und Interpretationsspielraum zu schätzen weiß, wirken die vielen durcheinandergeworfenen Konzepte in diesem Fall eher wahllos - wie ein Puzzle, dessen Teile nicht ineinander greifen. Es wirkte auf mich, als wäre der Autor selbst nicht ganz sicher, was er eigentlich sagen will. Dasselbe gilt auch für die Handlung, die zwischen Klischee und Rätsel pendelt und auch recht wenig Charakterentwicklung beinhaltet. Insgesamt hinterlässt der Film somit den Nachgeschmack einer pseudo-tiefsinnigen Aneinanderreihung von inkonsequenten Ideen in cooler Optik.   

Fazit: 7/10 

Ein Meilenstein des Animationsfilms, der durch seine Ästhetik überzeugt, jedoch eine Menge Fragezeichen hinterlässt. 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kleine Wunder um Mitternacht [Keigo Higashino] - Buch Review

Kill La Kill (Staffel 1) - Anime Review

No Thing - Game Review